Heidelbeeren sind nicht nur lecker, sondern mit ihrem Blau auch eine Augenweide. Da nicht alle Beeren am Strauch gleichzeigt reifen, kannst du mit der Verwendung von verschiedenen Sorten über mehrere Wochen immer wieder reife Beeren geniessen.
Vielleicht hat dir deine Mutter oder Grossmutter erzählt, wie sie früher mit der ganzen Familie zum Heidelbeerpflücken gingen. Tatsächlich ist die einheimische Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus) in naturbelassenen, lichten Wäldern und an Berghängen recht häufig anzutreffen. Besser als die kleinwüchsigen Waldheidelbeeren eignen sich für eine Kultur im Topf auf Terrasse und Balkon jedoch die kräftiger wachsenden amerikanischen Heidelbeeren (Vaccinium corymbosum). Sie wachsen zu hübschen, rund 1 m grossen Sträuchern heran. Unabhängig von ihrer Heimat gedeihen beide Arten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. An kalkhaltigen und/oder sehr trockenen Plätzen wirst du die Heidelbeeren in der Natur vergebens suchen. Das gibt dir auch gleich die wichtigsten Hinweise für deine Heidelbeerpflanzen zuhause.
Pflanze deine Heidelbeeren in eine Erde mit tiefem pH-Wert – Gärtner sprechen auch von «saurer» Erde. Gut geeignet ist Moorbeeterde. Wie bei allen anderen Gehölzen darfst du auch Heidelbeeren nicht zu tief pflanzen. Das bedeutet: Die Oberfläche des bestehenden Erdballens darf nach dem Einpflanzen in den neuen Topf nicht mit Erde bedeckt sein. Es ist sogar besser, wenn der Wurzelballen noch ein bisschen über die Erdoberfläche herausschaut. Dann kannst du nämlich die ganze Oberfläche noch mit einer 1 – 2 cm dicken Schicht Rindenhäcksel- oder -schnitzel bedecken. Sie schützt die flach unter der Oberfläche liegenden Wurzeln vor Sonneneinstrahlung und schneller Austrocknung.
Wichtig ist, dass du deine Heidelbeeren immer schön feucht hältst. Stauende Nässe muss aber unbedingt vermieden werden. Optimal ist, wenn du zum Giessen Regenwasser zur Verfügung hast. Es enthält weniger Kalk als Leitungswasser und so kannst du den pH-Wert der Erde besser tief halten. Auch für die Düngung solltest du einen sauer wirkenden Dünger nehmen, z.B. Beeren- und Obstdünger. Der Dünger wird im Frühjahr auf die Erdoberfläche gestreut und vorsichtig unter die Mulchschicht aus Rindenhäcksel gemischt. Wenn diese schon stark verrottet ist, kannst du nach dem Düngen auch eine neue Schicht auflegen. Wenn du zirka ab dem dritten Jahr jedes Jahr zwei bis drei der ältesten Zweige bodeneben abschneidest, bleibt deine Heidelbeere jung und vital und bleibt dir über viele Jahre erhalten.
Heidelbeeren werden dir nicht nur zur Erntezeit von Juni bis August viel Freude bereiten. Schon im Frühling ist es herrlich zu beobachten, wie ihre aparten glockenförmigen Blüten rege von Insekten besucht werden. Ein weiterer Höhepunkt ist dann im Herbst, wenn die kleinen Sträucher ihr leuchtend rotes Herbstkleid präsentieren.