Was kommt dir in den Sinn, wenn du an Himbeeren denkst? Es gibt kaum etwas, wofür sich die aromaintensiven Beeren nicht eignen. Und das Beste: In den letzten Jahren wurden Sorten gezüchtet, die auch in Gefässen gut wachsen und gedeihen.
Wild wächst die Himbeere in frischen Waldlichtungen und an Waldrändern an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Sie gilt als Pionierpflanze und ist in Zentral- und Nordeuropa bis Sibirien einheimisch. In Mulden, in denen sich das Wasser staut, gedeiht sie nicht. Sie schätzt humose, regelmässig feuchte Böden sowie kühle Sommertemperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit.
Etwas Besonderes ist das Wachstum der Himbeerpflanze: An den Ruten, welche sich das letzte Jahr direkt aus den Wurzeln entwickelt haben, bilden sich im Frühling Seitentriebe mit Blüten und daraus im Sommer die leuchtend roten Beeren. Während die Beeren reifen, wachsen neue Triebe aus dem Boden, von denen dann im nächsten Sommer geerntet werden kann. Die Ruten, die Beeren trugen, sterben im Spätsommer/Herbst ab und machen so den neuen Platz.
Wähle für deine Himbeeren ein winterfestes Gefäss von mindestens 40 cm Durchmesser und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Er darf nicht zu heiss sein. Himbeerpflanzen kannst du im Gartencenter in Töpfen kaufen; es gibt verschiedene Sorten. Zum Einpflanzen in dein Gefäss verwendest du am besten Moorbeeterde.
Wird die Himbeere im Frühling gepflanzt, kannst du im Sommer schon die ersten Beeren geniessen. Gleichzeitig ist zu beobachten, wie sich zwischen den bestehenden Ruten neue bilden. Sind alle Beeren geerntet, schneidest du die «alten» Triebe bodeneben ab, damit die neuen genügend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten und das nächste Jahr Beeren daran wachsen.
Dein Gefäss mit den Himbeeren kann im Winter gut draussen stehen bleiben. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wenn im Herbst alle Blätter abfallen, das ist ganz normal. Sobald im Frühling die ersten Knospen an den Himbeerruten spriessen, gibst du Beerendünger. Arbeite ihn ganz vorsichtig etwas in die oberste Bodenschicht ein, ohne die Wurzeln zu verletzen. Um die Pflanzen weiterhin gut mit Nährstoffen zu versorgen, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du gibst ihnen im Juni nochmals Beerendünger oder du giesst sie ab Juni alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger.
Als einheimische Pflanzen stehen Himbeeren auch bei Bienen und anderen Insekten ganz hoch im Kurs. Durch ihren fleissigen Blütenbesuch sorgen sie für eine gute Befruchtung und reiche Ernte.
Neben den hier beschriebenen Sommer-Himbeeren gibt es auch Herbst-Himbeeren, deren Früchte im August und September reifen. Im Unterschied zu den Sommer-Himbeeren tragen sie die Beeren an den Trieben, die im Frühling aus dem Boden wuchsen. Ihre Ruten werden im Herbst bodeneben abgeschnitten. Den Winter über siehst du also nichts von ihnen.